Die Flächennutzung ist für Städte ein heikles Thema, denn ein Ende des Bevölkerungsanstiegs ist nicht abzusehen. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat 2019 die Einwohnerentwicklung in den 401 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland bis 2035 berechnen lassen. Ergebnis: Auf dem Land sinkt die Zahl die Einwohner, aber in Berlin wird die Bevölkerung bis 2035 um elf Prozent steigen, in Hamburg sind es zehn Prozent.
Für Entwickler von Immobilienprojekten wie den Berliner Thomas Bestgen wird die Suche nach Baulücken darum immer anspruchsvoller – zumal er Quartiere bauen will. In einigen Teilen der Hauptstadt hat Bestgen damit bereits Erfahrungen gesammelt, so zum Beispiel mit dem Lokdepot in Schöneberg, in der Friesenstraße in Kreuzberg oder mit dem Quartier WIR in Weißensee.
Doch solche Flächen wird seine Firma UTB Projektmanagement künftig immer seltener finden – schon gar nicht in Kreuzberg, wo er mit seiner Familie viele Jahre gelebt hat.
Dort konnte er Pläne für eine Baulücke in der Nähe des Anhalter Bahnhofs entwerfen. Doch das Gelände war viel zu klein für ein Quartier herkömmlicher Art mit Nutzungsmischung. Nach Ansicht von Bestgen passte an diese Stelle ein Turm, der die Berliner Traufhöhe von 22 Metern deutlich überragen würde. „Darum stellte sich für mich die Frage, ob ein Quartier nicht auch in die Höhe entwickelt werden kann“, berichtet er.